Vor Kurzem erhielt ich eine Anfrage für eine Paartherapie. Die Frau am Telefon fragte freundlich, ob ich noch einen Termin frei hätte. Wie üblich bat ich sie, mir kurz zu schildern, worum es geht – so bekomme ich einen ersten Eindruck davon, wie ich helfen kann.
Ihre Antwort war ebenso ehrlich wie überraschend:
„Wir sind jetzt drei Wochen zusammen, und mein Freund hat gesagt: Entweder der Hund oder ich.“
Meine Antwort kam ohne Zögern:
„Sie brauchen keine Paartherapie. Sie brauchen einen neuen Freund.“
Diese kleine Anekdote zeigt, dass Therapie nicht immer die Lösung ist – manchmal genügt ein klarer Blick auf die Situation. Paartherapie beginnt dort, wo zwei Menschen bereit sind, gemeinsam an ihrer Beziehung zu arbeiten. Sie ist kein Mittel, um unvereinbare Grundhaltungen zu kitten, sondern ein Weg, um echtes Miteinander zu fördern.